Ich habe gedacht
an das was ich dir nie gesagt habe
an die verlassenen Felder
wo sich entzündete
zusammen mit dem roten Duft der Mohnblumen
das freche Verlangen dich zu besitzen
an die verschwiegenen Geständnisse
eines feigen Herzens
an die ausgesprochenen Lügen
in Sälen voll
mit unwürdigen Schamregungen
an die in Schubladen gehüteten Fantasien
darauf wartend befreit zu werden
an die Noten des Schweigens
aus Bequemlichkeit gewählt
—
jene Schweigen
wunderbare heilende Pausen
und düstere Felsbrocken des wuchernde Misstrauens
—
Und während ich dachte
an dich
an mich
an uns
an das was uns immer verbindet
an das was uns noch trennt
Es ist mir in den Sinn gekommen
wie ein ungestümer Wirbel der wunderbar erschüttert
unsere ersehnten Schritte
getrieben gegen den anderen
getrieben in die Höhe
unsere heimlichen Begegnungen
auf Gipfeln der Vernunft unzugänglich
Grate dem gesunden Menschenverstand verboten
unsere verschlungenen Sprünge
in den verführerischen Abgrund
libidinöse Schlucht
unsere Körper noch keuchend
zerbrochen in kobaltweiter Unermesslichkeit
im gespiegelten Firmament
unsere aufgetauchten Augen
die sich weiter küssen
die sich weiter lieben
Und es ist mir ins Herz gekommen
wie eine unkontrollierbare Explosion von Antriebskräften
das drängende kraftvolle Bedürfnis
nach dem roten Duft der Mohnblumen
